Aufblasbare Kajaks im Test

Aufblasbare Kajaks im Test

Tach auch, ich bin Matthes! Auch durch meine Partnerschaft mit Kanu-Online konnte ich bereits einige aufblasbare Kajaks auf Herz und Nieren testen. In diesem Artikel beschreibe ich euch meine Testerfahrungen mit einigen Gumotex und Zelgear Booten (längere Testberichte dazu findest du auf flussfahrer.de):


10 Luftkajaks im Test

Gumotex Seawave

Das Gumotex Seawave gehört noch lange nicht zum alten Eisen. Es hat mit Finne, besser noch mit der Steueranlage, nach wie vor gute Fahreigenschaften. Ja, das weiterentwickelte Seashine fährt noch mal besser, dies hat aber auch seinen Preis. Wenn man nicht ausschließlich auf sehr ruhigen Gewässern unterwegs ist stellt das Seawave vom Preis-Leistungsverhältnis eine gute Alternative dar. Neben dem Steuer gibt es auch hier das optionale Verdeck als Zubehör. Das Boot ist kippstabil und anfängerfreundlich, es kann auch gut mit Kindern gefahren werden. Außerdem besitzt das Seawave auch ausreichend Stauraum zum Wasserwandern. Ich selber besitze zwei Seawaves mit denen wir regelmäßig mehrtägige Familientouren unternehmen.

Seawave Starterset | Seawave Touringset


Gumotex Thaya

Sucht man ein absolut kippsicheres aufblasbares Kajak ist man mit dem Gumotex Thaya gut beraten. Durch seine voluminösen Seitenschläuche in Verbindung mit dem Dropstitchboden ist das Thaya extrem kippstabil. Dieses Boot kann man aus Versehen eigentlich nicht zum Kippen bringen. Dadurch ist das Boot bei Anfängern und Familien sehr beliebt. Auch schwere Personen sollten mit diesem Kajak glücklich werden. Es ist zwar nicht das schnellste Boot, aber man kommt doch auf eine ausreichende Geschwindigkeit, schneller als ich es vorab erwartet hatte. Das Thaya ist ein offenes Boot, ein Verdeck gibt es nicht. Offiziell ist die Gumotex Steueranlage zwar nicht kompatibel, man kann das originale Steuer aber problemlos am Thaya installieren und damit fahren. In der Einerkonfiguration hat man ausreichend Platz für Gepäck. Fährt man zu zweit oder gar zu dritt ist es vom Gepäckvolumen wohl nur noch für Tagestouren geeignet.

Thaya Starterset | Thaya Touringset


Gumotex Seashine

Das Gumotex Seashine ist quasi die Weiterentwicklung des Gumotex Seawave. Die Innovation ist der V-förmige Dropstitchboden welcher im Heck flach ausläuft. Dadurch besitzt das Seashine sehr gute Fahreigenschaften, bewahrt aber seine hohe Kippstabilität. Das Kajak macht stets eine gute Figur, bis zu Flüssen mit der Wildwasserstufe 2. Umso ruhiger das Gewässer desto besser spielt das Seashine seine Stärken in Form der Fahreigenschaften aus. Dank des Dropstitchboden ist das Boot auch für schwere Personen geeignet. Noch mal um 15 cm länger als das Seawave brauch man sich um Stauraum absolut keine Sorgen zu machen, auch in der Zweierkonfiguration. Optional gibt es das Verdeck für eine oder zwei Personen und die Gumotex Steueranlage kann ebenfalls montiert werden. Das Seashine ist ein sehr vielseitiges und anfängerfreundliches Kajak, welches aber auch dem fortgeschrittenen Paddler jede Menge Spaß bereitet.

Seashine Starterset | Seashine Touringset

Gumotex Seashine im Einsatz

Gumotex Rush 2

Dropstitchboden, flache Seitenschläuche, schwarze Farbe: das Gumotex Rush 2.
Das Boot ist als Tourenkajak konzipiert. Für eine Person bekommt man auch ausreichend Gepäck für längere Touren unter, nutzt man das Boot zu zweit muss ein Teil des Gepäcks auf dem Verdeck transportiert werden. A Propos Verdeck: Optional kann ein Verdeck für eine oder zwei Personen erworben werden, welches Gumotex-typisch mit Versteifungselementen daher kommen und an der umlaufenden Klettleiste befestigt wird. Allerdings ist aufgrund der flachen Seitenschläuche der Fußraum unter dem Verdeck sehr begrenzt, mir war es mit Schuhgröße 43 deutlich zu eng. Das Rush 2 ist meiner Meinung nach daher nur als offenes Boot vernünftig nutzbar. Dann bekommt man aber ein sehr kippstabiles und gutmütiges Boot mit guten Fahreigenschaften, sofern man die Finne, oder noch besser die optionale Steueranlage nutzt. Ein gutes Boot für Anfänger.

Rush 2 Starterset | Rush 2 Touringset

Gumotex Swing 1

Das Gumotex Swing 1 ist ein geschlossenes kurzes Boot für eine Person. Es lässt sich hervorragend für Kleinflussbefahrungen einsetzen und auch in leichtem Wildwasser fühlt sich das Boot pudelwohl. Das Swing ist sehr agil, vor allem ohne Finne. Mit installierter Finne hat es während des Paddelns einen guten Geradeauslauf, sobald man aufhört zu paddeln dreht es sich aber doch schnell um die eigene Achse. Durch seine breite Form ist das Kajak sehr kippstabil und somit auch für Anfänger gut geeignet. Auch Kinder können das Swing 1 ganz gut beherrschen, meine 10 jährige Tochter hat schon einige begleitete Touren im Swing unternommen. Das Boot ist mit Sicherheit nicht das schnellste, es kommt aber auch im Zahmwasser auf eine angemessene Geschwindigkeit. Auch dieses Kajak besitze ich selber. Für mich ist es die ideale Ergänzung zum Gumotex Seawave, da es genau die Bereiche abdeckt, welche mit dem größeren Boot schwierig werden. Mit minimalistischem Gepäck lassen sich im Swing 1 sogar mehrtägige Touren realisieren. Der verbaute Sitz gefällt mir allerdings nicht, er ist einfach ungemütlich. Daher nutze ich (wie in meinen anderen Gumotex-Booten auch) den Seashine-Sitz, welchen ich bequem finde und der sehr einfach aufzupumpen ist. Um einen anderen Sitz im Swing 1 nutzen zu können muss man allerdings noch einen solchen Beschlag einkleben.

Swing 1 Starterset | Swing 1 Touringset

Gumotex Swing 1 im Einsatz

Gumotex Framura

Ein schmal geschnittener Einsitzer mit fest verbautem Verdeck. Konzipiert ist das Gumotex Framura für stehendes Gewässer oder ruhigere Flüsse. Unter dem Verdeck hält es jede Menge Stauraum bereit auf den man durch die verbauten Reißverschlüsse bequemen Zugriff hat. Somit ist das Boot zum Wasserwandern eigentlich perfekt geeignet. Durch seine schmale Bauform erreicht das Kajak eine gute Geschwindigkeit, es ist daher wohl das schnellste Kajak von Gumotex. Der Preis dafür ist allerdings seine Kippeligkeit. Dies ist auch der Grund warum mich das Boot nicht überzeugen konnte. Ich hatte im Framura immer das Gefühl den Kipppunkt nicht wirklich einschätzen zu können und habe mich daher in diesem Boot nicht wohl gefühlt. Wer auf der Suche nach einem schnellen und deutlich kippstabilerem Boot ist, dem empfehle ich stattdessen das Zelgear Igla 410.

Framura Starterset | Framura Touringset


Gumotex Safari

Das Gumotex Safari ist ein selbstlenzendes Wildwasserboot. In etwas weniger wildem Wasser kann das äußerst agile und wendige Boot auch mit Finne gefahren werden. Dann ist der Geradeauslauf merklich verbessert. Für Zahmwasser würde ich das Boot trotzdem nicht empfehlen, dazu ist es auch mit Finne noch zu agil und man muss die Drehbewegungen beim Paddeln ständig ausgleichen. Durch den selbstlenzenden Boden fließt einströmendes Wasser gut ab, ab einem gewissen Ladungsgewicht kann durch die Lenzlöcher allerdings auch Wasser in den Innenraum fließen. Bei ungefähr 100 Kilogramm ist diese Zuladungsgrenze erreicht, dann hat man dauerhaft ein wenig Wasser im Boot stehen. In das offene Boot bekommt man vorne und hinten ausreichend Gepäck verstaut, so dass Mehrtagestouren im Safari problemlos möglich sind.

Safari Starterset | Safari Touringset


Zelgear Igla 410

Die Spark und Igla Reihe der Firma Zelgear sind sich relativ ähnlich und unterscheiden sich letzlich nur durch ihre Länge und die Breite. Das Igla ist dabei das schmalere Boot. Das Zelgear Igla 410 ist nicht mehr ganz so kippstabil wie ein Spark, aber ich hatte schon immer noch das Gefühl das Boot kontrollieren zu können und habe mich nicht unsicher gefühlt. Die große Stärke des Igla ist seine Geschwindigkeit, die mit der eines Festrumpfbootes mithalten kann. Durch die ausgeformte Kiellinie an Bug und Heck hat das Boot mit Finne einen echt super Geradeauslauf, mit verbauter Steueranlage war ich von den Fahreigenschaften vollends begeistert. Der Dropstitchboden ist herausnehmbar, was mehrere Vorteile bietet. Wasser welches sich im Boot ansammelt läuft unter den Boden, man sitzt also immer im Trockenen. Und hat man doch mal einen Defekt kann der Boden einzeln ausgetauscht werden. Die Seiten bestehen aus zwei kleineren Luftschläuchen, welche übereinander liegen. Dadurch sind diese nicht so breit und man hat trotz der schmalen Gesamtbreite des Bootes einen erstaunlich breiten Innenraum und somit ein hohes Gepäckvolumen. Gepäckfahrten sind alleine problemlos möglich, möchte man mit Gepäck und zwei Personen unterwegs sein ist das längere Igla 490 eine weitere Option. Das aktuelle Verdeck ist einfach und zweckmäßig, dafür günstig Es wird momentan noch an einem weiteren Verdeck gearbeitet. Dieses bietet dann Unterstützung für Decktaschen, Ösen, Netze usw. Das aktuelle Verdeck soll aber auch weiter angeboten werden, so hat der Kunde nachher die Wahl.

Igla 410 Starterset | Igla 410 Touringset

Zelgear Kajaks im Einsatz

Zelgear Spark 370

Das Zelgear Spark 370 ist das kürzeste Boot der Spark Reihe. Es hat mit Finne einen hervorragenden Geradeauslauf, mit Steuer wird es dazu noch agil. Das Boot ist recht kippstabil lässt sich aber auch wunderbar ankanten. Praktisch sind dabei die Schenkelgurte, mit denen man einen sehr guten Kontakt zum Boot hat. Eine Person bekommt im Spark 370 alles notwendige für eine Mehrtagestour unter. Das Boot kann auch zu zweit gefahren werden, die vordere Person sollte aber schon kleiner sein, sonst wird es zu eng. Für zwei Erwachsene ist das längere Spark 450 vermutlich die bessere Wahl. Erstaunt hat mich die Robustheit des Materials. Auch wenn ich das Boot mal über den Boden geschliffen habe, nicht mal kleinere Kratzer waren zu sehen. Eine weitere gute Sache sind Überdruckventile an den Seitenschläuchen. Der Dropstitchboden hat bei Erhitzung durch die Sonne ausreichend Reserve, die Seitenkammern lassen die Luft durch die Ventile ab. So braucht man sich unterwegs keine Gedanken über platzende Luftkammern machen. Und kühlt die Luft ab und der Druck lässt nach, trumpfen beim Nachpumpen die Ventilpositionen oben auf den Seitenkammern groß auf. Dort kommt man auch voll beladen garantiert problemlos dran. Auch für das Spark 370 gibt es ein Verdeck für eine und zwei Personen. Auch hier ist ein weiteres alternatives Verdeck (siehe Igla 410) in Planung.

Spark 370 Starterset | Spark 370 Touringset


Zelgear Spark 450

Das Zelgear Spark 450 ist nicht nur von der Länge dem Gumotex Seawave ebenbürtig, es ist auch eine ernsthafte Alternative. Der ebene und harte Dopstitchboden im Spark ist schon angenehm und mit seinen tollen Fahreigenschaften braucht sich das Spark auch nicht zu verstecken. Durch die doppelten und somit schmaleren Seitenschläuche hat man im Vergleich zum Seawave viel mehr Platz im Inneren. Hier bekommt man auch mit zwei Personen sämtliches Gepäck für mehrere Tage unter. Und wer es tatsächlich noch größer mag greift einfach zum 70 cm längeren Spark 520. Für das 450er gibt es das schlichte Verdeck für eine und zwei Personen, auch hier ist ein alternatives Verdeck in Planung. Und die Steueranlage lässt sich ebenfalls installieren, was die Fahreigenschaften noch besser werden lässt. Mit diesem Luftboot werden Anfänger und fortgeschrittener Paddler gleichermaßen glücklich.

Spark 450 Starterset | Spark 450 Touringset

 

Fazit zum Test der aufblasbaren Kajaks

Wie du siehst sind die Boote in ihren Eigenschaften teilweise recht unterschiedlich. Daher küre ich auch keinen ultimativen Testsieger. Die Boote decken eben ganz unterschiedliche Anforderungsprofile ab, mal mehr und mal weniger gut. Hoffe diese kurzen Testberichte helfen dir dennoch dabei, das für dich beste aufblasbare Kajak zu finden. Ich wünsche viele schöne und sichere Stunden auf dem Wasser!

Matthes


PS: Meine ausführlichen Testberichte zu allen hier beschriebenen aufblasbaren Booten findest du auf flussfahrer.de.

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